Wohin geht es mit den Immobilienpreisen in der Schweiz?

Die Entwicklung der Immobilienpreise kennt seit Jahrzehnten nur eine Richtung: Nach oben. Auch in Zukunft dürfte sich daran nichts so schnell ändern.

30. April 2024

Wohin geht es mit den Immobilienpreisen in der Schweiz?

In der Region Zürich haben sich die Preise für Eigentumswohnungen seit dem Jahr 2000 verdreifacht. (Bild: Adobe Stock)

Die Preise für Immobilien in der Schweiz steigen kontinuierlich an, insbesondere in der Region Zürich. Seit dem Jahr 2000 hat sich der Preis für eine durchschnittliche Eigentumswohnung landesweit um beeindruckende 150 Prozent erhöht. Doch im Grossraum Zürich ist dieser Anstieg noch ausgeprägter, wo eine solche Wohnung mittlerweile das Dreifache im Vergleich zu 2000 kostet. Auch in den letzten Jahren setzte sich der Trend zu höheren Immobilienpreisen fort, wie der Wohnimmobilienpreisindex des Bundesamts für Statistik zeigt, der einen Anstieg um weitere 17 Prozent in den letzten drei Jahren verzeichnete.

Die anhaltend hohen Preise werfen schon seit Jahren die Frage nach einer möglichen Immobilienblase auf. Eine Preiskorrektur gab es jedoch nie. Ein Blick in die Immobilienpreisgestaltung deckt die Gründe für diese Entwicklung auf.  Bei Immobilien gilt es verschiedene Einflussfaktoren zu berücksichtigen.

Nur temorärer Preisrückgang

Die Zinsentwicklung spielt eine entscheidende Rolle bei der Preisgestaltung von Immobilien. Infolge der gestiegenen Zinsen aufgrund inflationärer Tendenzen sind die Finanzierungs- und Baukosten angestiegen, was das Bauen und Kaufen von Immobilien weniger attraktiv machte und das Angebot schmälerte. Auf der Nachfrageseite führte dies jedoch aufgrund des stabilen Kaufinteresses temporär nur zu einem leichten Rückgang der Immobilienpreise. Die kürzlich erfolgte Senkung des Leitzinses der Schweizerischen Nationalbank auf 1,5 Prozent hat wiederum Hypotheken erschwinglicher gemacht, was langfristig Immobilienkäufe oder -investitionen attraktiver macht.

Die robuste Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage in der Schweiz unterstützt weiterhin die Nachfrage nach Immobilien. Das kontinuierliche Wirtschaftswachstum und die tiefe Arbeitslosigkeit bieten genügend potenzielle Käufer, die bereit sind, die hohen Immobilienpreise zu zahlen. Zudem sind das tiefe Zinsniveau im Verhältnis zu anderen Volkswirtschaften sowie die Stabilität des Immobilienmarktes Schweiz weitere Stützpfeiler der Preisentwicklung.

Schweizer Wohnimmobilienpreisindex

Schweizer Wohnimmobilienpreisindex (indexiert (Q4 2019 = 100)): Die Preise für Häuser haben den Höchsstand von Ende 2022 noch nicht ganz wieder erreicht. Wohnungen hingegen sind so teuer wie noch nie in der Geschichte der Eidgenossenschaft. (Quelle: Bundesamt für Statistik/Grafik: HBL Asset Management/Daten per 26.04.2024)

Zuwanderung stützt die Preise

Das anhaltende Bevölkerungswachstum – insbesondere durch Zuwanderung — in der Schweiz wird die Nachfrage nach Wohneigentum voraussichtlich hoch halten. Bei einem gleichzeitig begrenzten Angebot an Immobilien dürften die Preise tendenziell weiter steigen.

Der Trend zu grösseren Wohnflächen und das begrenzte Angebot an Bauland verstärken ebenfalls den Preisanstieg auf dem Immobilienmarkt. Der wachsende Wohlstand führt zu einem steigenden Bedarf an mehr Wohnraum, während gleichzeitig das verfügbare Bauland knapp ist. Tiefe Zinsen, robuste Wirtschaft, tiefe Arbeitslosigkeit sowie das stabile Bevölkerungswachstum führen in der Schweiz zu einem konstanten Nachfrageüberhang am Schweizer Immobilienmarkt. Daher sind in der Schweiz auch in Zukunft steigende Immobilienpreise zu erwarten.

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