Unternehmensergebnisse und Marktreaktionen: Eine gemischte Bilanz
Trotz überwiegend guter Ergebnisse der Unternehmen fürs erste Halbjahr 2024 reagieren die Aktienmärkte nicht immer positiv.
30. Juli 2024
Das erste Halbjahr 2024 ist in den Büchern und die laufende Berichtssaison zeigt bisher eine überwiegend positive Entwicklung bei den Unternehmensergebnissen. Einmal mehr scheinen sich die Unternehmen mehrheitlich sehr gut auf die herausfordernden konjunkturellen Rahmenbedingungen anpassen zu können. Viele Unternehmen haben vor dem Hintergrund der anziehenden Inflation Sparmassnahmen eingeleitet, die sich nun vorteilhaft auf die Margenentwicklung auswirken. In der Konsequenz entwickeln sich die durchschnittlichen Profitmargen, berechnet als Nettoertrag im Verhältnis zum Erlös, der Unternehmen auf internationaler Ebene trotz der abkühlenden konjunkturellen Dynamik nach wie vor aufwärts tendierend (siehe Grafik).
Allerdings reagieren die Aktienmärkte trotz überwiegend guter Ergebnisse nicht immer positiv. Dies spiegelt in erster Linie eine hohe Unsicherheit über die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung wider. Der Ausblick der Unternehmen spielt dabei eine entscheidende Rolle. Viele Anleger:innen richten ihren Fokus in der aktuellen Berichtsaison auf die Prognosen und weniger auf die aktuellen Ergebnisse. Augenscheinlich sind die teilweise grossen Unterschiede in den Ergebnissen sowie Bewertungen zwischen den verschiedenen Sektoren. Besonders auffällig ist die nach wie vor relativ hohe Bewertung von Technologieunternehmen. Diese Unternehmen profitieren weiterhin von robusten Wachstumsaussichten gestützt durch den Trend in Sachen künstlicher Intelligenz – trotz Abkühlungstendenzen ist eine baldige Trendumkehr vorerst noch nicht absehbar. Allerdings sind angesichts hoher Bewertungen vermehrt Gewinnmitnahmen zu beobachten.
Im Gegensatz dazu kämpfen Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe mit verschiedenen Herausforderungen. Besonders in Europa sind die Unternehmen mit einer schwachen Nachfrage konfrontiert, was sich negativ auf die Umsätze und die Margenentwicklung auswirkt. Auch der Luxusgütersektor verzeichnet gegenwärtig Schwächen, insbesondere aufgrund einer gedämpften Nachfrage aus China. Hier spielen geopolitische Spannungen und eine allgemeine wirtschaftliche Abkühlung eine Rolle. Im Konsumgütersektor drücken die steigenden Lebenshaltungskosten sowie Unsicherheiten über die wirtschaftliche Zukunft auf die Kaufbereitschaft der Verbraucher. Diese Faktoren belasten die Prognosen der Unternehmen, die in diesem Sektor tätig sind.
Trotz den teilweise trüben Aussichten konnten zuletzt vor allem zyklische Aktien und Unternehmen «aus der zweiten Reihe» gegenüber den grossen Technologieunternehmen aufholen. Unternehmen, die sich schnell an die verändernden Marktbedingungen anpassen können, haben die besten Chancen, auch im zweiten Semester 2024 erfolgreich zu sein und positiv zu überraschen. Im Anlagekontext ist vor diesem Hintergrund einmal mehr auf die Vorteile einer breiten Diversifikation des Portfolios hinzuweisen.
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