Unternehmen leiden weniger stark unter Corona als befürchtet
Bei den Unternehmenszahlen fürs zweite Quartal 2020 wurden wegen der Covid-19-Pandemie Einbrüche erwartet. Die Resultate waren aber besser als erwartet – auch in der Schweiz.
6. August 2020
Als Anfang April 2020 die Geschäftszahlen der Unternehmen für das erste Quartal 2020 präsentiert wurden, war die Corona-Krise in den meisten wichtigen Wirtschaftsregionen auf dem Höhepunkt. Die Stimmung war bei den Akteuren an den Börsen und bei den Unternehmen auf einem Tiefpunkt und die Prognosen für das zweite Quartal waren in den meisten Fällen verständlicherweise äusserst negativ. Die Spannung auf die Resultate für das von der Corona-Pandemie verhagelte zweite Geschäftsquartal war deshalb gross.
Weniger schlimm als befürchtet
Die laufende Berichtsaison zum zweiten Quartal konnte die schlimmsten Befürchtungen aber etwas entschärfen. Rund zwei Drittel der europäischen Unternehmen konnten mit den vorgelegten Resultaten die Markterwartungen übertreffen. Noch besser fielen die Resultate in den Vereinigten Staaten aus, wo knapp 80 Prozent der Unternehmen im Aktienindex S&P 500 die vergangenen drei Monate besser als prognostiziert bewältigt haben. Auch in der Schweiz übertrafen die meisten Unternehmen die Schätzungen der Analysten.
Trotz der guten Nachrichten sollte man jedoch nicht vergessen, dass – abgesehen von wenigen Gewinnern der Pandemie - die vorgelegten Zahlen einen schmerzhaften Rückgang bei Umsatz und Gewinn aufzeigen. In den USA lag der Durchschnitt beim Gewinn pro Aktie im zweiten Quartal 2020 um 40 Prozent tiefer als in der gleichen Periode des Vorjahres. Für das dritte Quartal 2020 erwarten die Analysten im Vorjahresvergleich einen Gewinnrückgang um 24 Prozent, für das vierte Quartal 2020 prognostizieren sie im Vergleich zur Vorjahresperiode ein Minus von 12 Prozent.
Erwartungen in den USA übertroffen
Indexpunkte
Die Schätzungen der Wall-Street-Analysten sind im laufenden Jahr jedoch äusserst schwierig. Zum einen gibt die Grosszahl der Unternehmen keine Prognosen für das zweite Semester ab, zum anderen bleibt das Coronavirus unberechenbar. Vielleicht aber bietet die Pandemie auch eine Chance, denn die vierteljährlichen Prognosen und Leitlinien sind vielen ein Dorn im Auge. Kritiker argumentieren schon seit langem, dass kurzfristige Gewinnprognosen bei den Unternehmen in erster Linie zu falschem Denken der Führungskräfte und nicht zu nachhaltigem Wirtschaften führen.
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