Trotz gestiegenen Finanzierungskosten verharren die Immobilienpreise auf hohen Niveaus
Höhere Baukosten schlagen sich in rückläufigen Bauvorhaben nieder. Die Immobilienpreise dürften jedoch aufgrund der weiterhin guten Nachfrage hoch bleiben.
27. September 2023
Im Vergleich zum benachbarten Ausland hat sich die Bauindustrie in der Schweiz bisher als widerstandsfähig erwiesen. Allerdings zeigen sich seit Jahresbeginn auch hierzulande spürbare Anzeichen einer Abkühlung. Obwohl die Bautätigkeit im zweiten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 4,4 Prozent zugenommen hat, sind sowohl der Auftragseingang (– 8,5 %) als auch die laufenden Bauprojekte (– 2,8 %) deutlich gesunken.
Dies ist hauptsächlich auf gestiegene Baukosten zurückzuführen, die durch Inflation, Engpässe in den Lieferketten und erheblich höhere Energiepreise bedingt sind. Dadurch wird der Bau insgesamt weniger attraktiv. Zusätzlich tragen die bereits spürbar gestiegenen Finanzierungskosten in der Schweiz dazu bei, dass das Bauen weniger attraktiv ist.
Bevölkerungswachstum stützt das Preisniveau
Unsere Einschätzung ist, dass sich die Entwicklung in der Bauindustrie der Schweiz vorübergehend weiter abschwächen wird. Dies trifft insbesondere auf den Wohnungsbau zu, wo seit Jahresbeginn die Anzahl der Baugenehmigungen deutlich zurückgegangen ist. Mehrere Baugenehmigungen wurden zurückgezogen oder verschoben, was auch für Renovierungen und Sanierungen gilt.
Trotzdem spiegelt sich die Schwäche bei den Bauinvestitionen nicht in niedrigeren Immobilienpreisen wider. Aufgrund des Bevölkerungswachstum in der Schweiz sollte die Nachfrage nach Wohneigentum hoch bleiben. Bei einem gleichzeitig knapperen Angebot dürften die Immobilienpreise somit sogar tendenziell steigen.
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