Schwächesignale aus der Montagehalle
Die Abhängigkeit von der Automobilbranche für die deutsche Wirtschaft hat in den letzten 20 Jahren stark zugenommen.
4. November 2019
Die Autoindustrie hat in keiner anderen Volkswirtschaft einen so grossen Anteil an der Wertschöpfung wie in Deutschland. Sie versorgt über 800‘000 Menschen mit Arbeit. Wenn man die Bruttowertschöpfung des produzierenden Gewerbes mit der Bruttowertschöpfung der Kraftfahrzeug- und Equipment-Hersteller in Relation setzt, stellt man fest, dass der Anteil in den letzten 20 Jahren von 15% auf knapp 25% angestiegen ist. Es verwundert daher wenig, dass bei einer Schwäche in der Automobilbranche der gesamte deutsche Industriesektor und die Wirtschaft allgemein stark unter Druck geraten.
Wertschöpfung der Herstellung von KFZ und Equipment
Zudem ist Deutschland ein Exportland. Die USA, Grossbritannien und China sind die wichtigsten Abnehmer. Der Handelskonflikt zwischen den USA und China hat folglich der deutschen Industrie stärker geschadet als anderen Ländern. In der Autobranche speziell setzen auch neue Abgasvorschriften und der Trend hin zu Elektroautos die Branche unter Druck. Die Aktienbewertungen sind jedoch so tief, dass die Anleger für deutsche Investments sehr hohe Risikoprämien erhalten. Ein breit diversifiziertes Investment in Deutschland macht trotz den Problemen bei der Automobilindustrie weiterhin Sinn.
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