Klein- und mittelkapitalisierte Unternehmen trotzen den wirtschaftlichen Bedingungen

Viele klein- und mittelkapitalisierte Firmen aus der Schweiz zeigen sich trotz abkühlender Konjunktur verhalten optimistisch. Die Aktienkursentwicklung zeigt jedoch ein anderes Bild.

28. September 2022

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Inflationsdynamik und Lieferkettenengpässe im Fokus: Klein- und mittelkapitalisierte Unternehmen aus der Schweiz verstehen es, sich rasch an die wirtschaftlichen Gegebenheiten anzupassen. (Bild: Adobe Stock)

An der Investorenkonferenz Investora in Zürich Ende September präsentierten sich zahlreiche börsenkotierte Schweizer Firmen, vorwiegend aus dem Small- und Mid-Cap Bereich. Für uns eine gute Gelegenheit, um sich aus erster Hand ein Bild der entsprechenden Firmen zu machen. Wenig überraschend war die aktuelle Inflationsdynamik eines der wichtigsten Themen. Die höheren Preise, etwa für Rohmaterialien oder für Energie, würden sich auf die Produktionskosten auswirken.

Investora

Wertentwicklung indexiert (100=23.09.2019): Aktien von klein- und mittelkapitalisierten Unternehmen haben 2022 bisher schlechter abgeschnitten als diejenigen von grossen Firmen. (Quelle: Bloomberg/Grafik: HBL Asset Management)

Allerdings könnten in den meisten Fällen die höheren Inputkosten entweder an die Endkunden weitergereicht oder durch Kosteneinsparungen abgefedert werden. Auf der Ertragsseite stützen nach wie vor gut gefüllte Auftragsbücher die Margenentwicklung. Wir gehen aber davon aus, dass im Zuge der wirtschaftlichen Verlangsamung der Druck auf die Margen weiter steigen dürfte.

Das Gros der Firmen sieht eine deutliche Entspannung bei den weltweiten Lieferketten. Jüngst wurden insbesondere im Bereich der Halbleiter die Produktionskapazitäten ausgebaut. Bei einer abnehmenden Nachfragedynamik könnte es nun sogar vereinzelt zu Überkapazitäten kommen. 

Chinastrategie überdenken

Eine interessante Entwicklung scheint sich derweil zu verfestigen: China bleibt zwar als Absatzmarkt für Schweizer Unternehmen nach wie vor gefragt, allerdings hat die Standortattraktivität zuletzt stark gelitten. Einzelne Unternehmen würden ihre Expansionsstrategie in China überdenken oder sich teilweise sogar aus dem chinesischen Markt zurückziehen. Grund dafür sind neben der wirtschaftsfeindlichen Null-Covid-Politik die zunehmenden regulatorischen Beschränkungen.

Einmal mehr fällt auf, dass es insbesondere klein- und mittelkapitalisierte Unternehmen aus der Schweiz gut verstehen, sich rasch an die wirtschaftlichen Gegebenheiten anzupassen. Gegenwärtig spiegelt sich diese verhalten optimistische Grundstimmung unter den Unternehmen in den wenigsten Fällen in der Entwicklung der entsprechenden Aktienkurse wider. Der SPI Extra, der Index der Schweizer klein- und mittelkapitalisierten Unternehmen, hat seit Beginn 2022 rund 11 Prozent mehr an Wert eingebüsst als der Blue-Chip-Index SMI.

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