Im Aargau beträgt die Rendite für Wohnbauinvestments 4 bis 5 Prozent
Trotz längerer Transaktionszeiten funktioniert der Häusermarkt im Mittelland gut. Aarau und Baden zählen mittlerweile sogar zu den attraktivsten Wohnregionen der Grossregion Zürich.
30. Oktober 2024
Aktuell sind die Zinsen für Hypothekarkredite wieder am Sinken. Dies dürfte dem Immobilienmarkt neue Impulse verleihen. Auch in der Region Ostschweiz und dem Mittelland. Mit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges dauerte es zuletzt aber immer länger, bis eine Liegenschaft verkauft werden konnte. Das war eine Folge der deutlich angestiegenen Zinsen und Nebenkosten. Seither prüfen auch die Banken Käuferinnen und Käufer sowie die Verkaufsobjekte genauer, was mehr Zeit in Anspruch nimmt. Preislich vorteilhafte Objekte wechseln aber immer noch relativ schnell die Hand. Und in grösseren Zentren wie Aarau, Lenzburg oder Baden präsentiert sich der Markt in einer relativ guten Verfassung.
Die Situation an der Zinsfront hat sich mit den drei Zinssenkungen der Schweizerischen Nationalbank im laufenden Jahr wieder deutlich entspannt. Für die weitere Entwicklung des Marktes sind die Zinssituation und die Aussicht auf eine weiterhin wachsende Bevölkerung von Bedeutung. Insbesondere die Aussichten auf eine 10-Millionen-Schweiz dürften zusätzliche Anreize für die Privatwirtschaft schaffen, um das Angebot zu erhöhen.
Wir beobachten aber schon im Moment eine rege Bautätigkeit. Einfamilienhäuser werden jedoch insgesamt weniger gebaut, weshalb sich der Markt für Einfamilienhäuser in einer recht guten Verfassung befindet. Beim Segment für Eigentumswohnungen beobachten wir hingegen ein erhöhtes Angebot. 3,5-Zimmerwohnungen sind sehr gefragt, weil ältere Menschen aus ihren Einfamilienhäusern in kleinere Wohnungen ziehen. Gefragt sind aber auch grosse Wohnungen mit 5,5-Zimmern und mehr für Familien, von denen aber derzeit nur wenig neu gebaut werden.
Bei Investorinnen und Investoren sind aktuell vor allem Wohnliegenschaften hoch im Kurs, Gewerbeliegenschaften dagegen weniger. Die Lage spielt eine wichtige Rolle: Je zentraler ein Objekt, umso schneller wird investiert. Die Rendite für neue Wohnbauinvestments im Kanton Aargau und im Mittelland beläuft sich auf 4 bis 5 Prozent. In Zürich wird schon bei einer Rendite ab 3 Prozent investiert, weil es dort viel mehr Investorinnen und Investoren gibt.
Gute Infrastruktur ist vorteilhaft
Das Mittelland gewinnt für den schweizerischen Immobilienmarkt an Bedeutung und zählt mit den Städten Aarau und Baden gemäss dem jüngsten UBS-Wohnattraktivitätsindikator sogar zu den attraktivsten Wohnregionen in der Grossregion Zürich. Die wichtigsten Kriterien für einen gut funktionierenden Immobilienmarkt sind nach wie vor eine gute Infrastruktur mit Schulen, Verwaltung, Freizeitmöglichkeiten, einer günstigen verkehrstechnischen Erschliessung, ein vorteilhaftes Steuersystem und nicht zuletzt auch eine vorteilhafte soziodemografische Struktur der Bevölkerung.
Im Kanton Aargau ergibt sich vor diesem Hintergrund ein West-Ost-Gefälle: In Richtung Zürich funktioniert der Immobilienmarkt besser als in Richtung Langenthal. Der Markt für abgelegene Liegenschaften auf dem Lande mit schlechter Infrastruktur gestaltet sich wie überall in der Schweiz auch im Mittelland schwieriger. Bei den Mietobjekten ist im Mittelland die Situation weniger virulent als in anderen Teilen der Schweiz. Aber auch hier ist die Tendenz hin zu höheren Mieten mit renovierten Wohnungen zu beobachten. Je stärker sich die Situation in den Städten zuspitzt, umso mehr wird diese Entwicklung auf ländlichere Regionen überschwappen.
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