Fonds-Ranking: «Eine gute Performance für unsere Investorinnen und Investoren ist das Ziel»
Im Ranking 2024 der «Finanz und Wirtschaft» erreichte der Obligationenfonds des HBL Asset Managements den zweiten Platz. Im Podcast spricht Fondsmanager Reto Huenerwadel über die Strategie.
7. März 2025

Die Fondsmanager Reto Huenerwadel und Holger Seger sind mit dem Fonds «Obligationen Schweiz: Unternehmensanleihen » 2023 und 2024 auf Spitzenplätzen gelandet. (Bild: Hypothekarbank Lenzburg)
Aktien rentieren im langjährigen Durchschnitt jährlich rund 6 bis 8 Prozent. Obligationen oder Anleihen performen im Schnitt mit 4 bis 5 Prozent. Soweit das Lehrbuch. In der Realität sieht es wie immer komplexer aus. Anleihen sind nicht gleich Anleihen und weisen deshalb auch ganz andere Renditepotenziale aus.
So erzielen die meisten Unternehmensanleihen eine höhere Rendite als Staatsanleihen, da die Bonität oder Kreditwürdigkeit von Unternehmen in der Regel mit derjenigen von Staaten nicht Schritt halten kann. Anlegerinnen und Anleger lassen sich das höhere Risiko deshalb mit einer höheren Rendite entgelten.
So ist es auch möglich, dass der Obligationenfonds mit Unternehmensanleihen in Schweizerfranken des HBL Asset Managements im vergangenen Jahr gemäss dem Ranking der «Finanz und Wirtschaft» in einem Jahr eine Rendite von 8,2 Prozent erzielt (siehe Tabelle). «Es war ein gutes Jahr, weil die Zinsen heruntergekommen sind, wir haben die gute Rendite aber mit einer tieferen Volatilität als die des Vergleichsindex realisiert», so Reto Huenerwadel, der das HBL Asset Management leitet und mit seinem Team den Fonds managt, im HBL-Podcast.
HBL-Podcast: «Spitzenplatz ist das Ziel»
Erfahren Sie mehr über die Strategie im HBL-Podcast.
Hohe Rendite mit tiefer Volatilität
Die Volatilität oder die Schwankungsbreite des Kurses eines Wertpapiers oder eines Fonds ist das klassische Risikomass einer Anlage. Sie kann bei Unternehmensobligationen in den Segmenten mit unterschiedlichen Rendite-Risiko-Profilen stark variieren. Anleihen mit «Investment Grade» verfügen über ein tieferes Risiko und folglich ein tieferes Renditepotenzial als Anlagen mit «Subinvestment Grade», die ein höheres Risiko und ein höheres Renditepotenzial aufweisen.
«Grundsätzlich ist unser Obligationenfonds Investment Grade, damit auch Pensionskassen investieren können», so Huenerwadel im HBL-Podcast weiter. Das heisst, die hohe Rendite von mehr als 8 Prozent wurde trotz eines tiefen Risikos erzielt. Nur punktuell würde man in hochverzinsliche Anleihen mit höherem Risiko investieren. Im vergangenen Jahr beispielsweise mit Papieren des Schweizer Technologieunternehmens Kudelski. «Solche Positionen machen aber immer nur einen minimalen Anteil aus, im tiefen einstelligen Prozentbereich des gesamten Fonds», so der Fondsmanager weiter.
2024 sei generell ein gutes Jahr für alle Anlageklassen gewesen, davon habe auch der Obligationenfonds profitiert. Das gute Abschneiden sei aber auch auf das Teamwork beim HBL Asset Management zurückzuführen. Zudem verfolge man eine aktive Strategie, bei der die Fondspositionen jeden Tag diskutiert und optimiert würden. «Wir machen pro Tag zwei bis drei Trades, es gibt aber auch Tage, an denen wir deutlich mehr machen, selten weniger », so der gelernte Ökonom.

Der zentrale Punkt für Zusatzerträge
Es gebe daneben aber auch eine langfristige Dimension, die mit in die Strategie hineinspiele. Etwa die Frage, ob man sich eher mit kurz- oder langlaufenden Anleihen – ausgedrückt in der sogenannten Duration – positioniere. «Das ist ein zentraler Punkt, womit wir letztlich Zusatzerträge generieren können», sagt Huenerwadel. In der Duration des Fonds’ sei man jetzt tendenziell ein wenig länger gegangen, weil das kurze Ende wirklich nicht mehr sehr viel rentierte. «Das sind graduelle Anpassungen, die wir uns einmal oder zweimal pro Monat anschauen», sagt Huenerwadel.
Die besten Deals von 2024? Das sei schwierig. Sogenannte AT1-Anleihen seien im vergangenen Jahr überdurchschnittlich gut gelaufen. Dieser Anleihen Typ wurde berühmt wegen der Übernahme der Credit Suisse (CS) durch die UBS. Die Finma hat bei dieser Transaktion verfügt, dass die ausstehenden AT1-Anleihen der CS abgeschrieben würden. «Wir waren bei den AT1-Anleihen der CS nicht investiert, wohl aber bei anderen AT1-Anleihen. Nachdem der Markt die AT1 Anleihen in Generalverdacht genommen hatte, gab es gute Gelegenheiten, diese zu kaufen. Wir haben das 2024 als aktive Manager, die wir sind, recht erfolgreich umgesetzt», so Huenerwadel.
Tranche für europäische Anleihen
Der Erfolg mit den Frankenobligationen hat das HBL Asset Management dazu bewogen, nun auch eine Tranche für Privatanlegerinnen und -anleger des Fonds mit Unternehmensanleihen in Euro zu lancieren. «Wir hatten bereits eine Tranche für institutionelle Anleger mit Euroanleihen, mit der wir ebenfalls gute Resultate erzielt haben. Der Endinvestor müsste vor allem auch davon profitieren, dass das absolute Zinsniveau in Europa fast zwei Prozent höher ist als in der Schweiz», sagt Huenerwadel und lässt bei solchen Aussagen die Faszination, um nicht zu sagen, die Leidenschaft für makroökonomische Zusammenhänge durchblicken, mit der er beim Obligationenfonds zu Werke geht.
Dabei sind auch die Ambitionen für 2025 nicht einfach auf den Durchschnitt ausgerichtet. «Es muss das Ziel sein, dass wir eine gute Performance für unsere Investorinnen und Investoren erreichen. Wir sind felsenfest überzeugt, dass wir die Zusatzrendite generieren können.»
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