Düstere Zeiten für die türkische Landeswährung
Seit Jahresbeginn hat die türkische Lira mehr als 35 Prozent an Wert verloren. Schuld daran ist die Währungspolitik und der daraus resultierende Vertrauensverlust.
3. Dezember 2021
Die jüngsten Zinssatzsenkungen und Aussagen des türkischen Präsidenten haben die Währungskrise nochmals akzentuiert. Zu Jahresbeginn musste man für eine türkische Lira knapp 12 Rappen zahlen – heute kostet die Lira nur noch 7.5 Rappen.
Entgegen der gängigen Wirtschaftslehre und unter Einflussnahme der Politik auf die Zentralbank wurden in der Türkei die Leitzinsen gesenkt, um die Inflation von über 20% zu bekämpfen und die Investitionen aus dem Ausland zu fördern. Diese Entscheidung führte jedoch zu einer noch höheren Inflation, zu einer Abwertung der Währung und zu einem Vertrauensverlust ausländischer Investoren.
Eine weitere Konsequenz ist, dass viele Menschen in der Türkei immer mehr an Kaufkraft verlieren. Zudem ist es für die Türkei deutlich teurer geworden ihre Fremdwährungs-Schulden von USD 240 Mia. zu bedienen. Um sich aus dieser Abwärtsspirale zu entziehen, muss die Türkei das Vertrauen der ausländischen Investoren zurückgewinnen, in dem sie die Unabhängigkeit der Zentralbank und deren Politik wieder sicherstellt. Sonst droht dem Land am Bosporus die Pleite.
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