Das Ende des Zinserhöhungszyklus und steigende Aktienmarktrenditen

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass sich die Aktienmärkte in den Monaten nach dem Höhepunkt von Zinserhöhungsphasen in der Regel erfreulich entwickeln.

31. Januar 2024

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«Insbesondere in den 12 Monaten nach der letzten Zinserhöhung sind bis auf eine Ausnahme die Renditen zwischen 10 und 30 Prozent angestiegen.»

Mit sinkenden Inflations- und Wachstumsraten der Konjunktur mehren sich die Anzeichen, dass eine zusätzliche geldpolitische Straffung der Zügel nicht mehr angebracht ist. Was bedeutet dies nun für Anleger? Im Grundsatz lässt sich festhalten, dass die Finanzmärkte in der Regel nach dem Ende eines Zinserhöhungszyklus in eine Phase mit deutlichen Kursgewinnen übergehen.

Dies gilt gleichermassen für Obligationen- und Aktienanlagen. Für Unternehmen bedeutet ein Ende der Zinserhöhungen aus verschiedenen Gründen eine Stabilisierung der wichtigsten Kostenquellen und damit der Rahmenbedingungen. Sei dies beispielsweise in Form der Stabilisierung der Kosten für eine Fremdfinanzierung, oder sei es dadurch, dass der Inflationsdruck und damit auch der Lohndruck für die Unternehmen und ihre Arbeitnehmenden den Höhepunkt durchschritten haben sollten. Auch für die Bewertungsmodelle der Aktienanalysten kommt es bei einer Stabilisierung der Zinsen zu einem Rückgang des Drucks auf die Unternehmensbewertungen.

Renditen von bis zu 60 Prozent

Noch positiver stellt sich die Situation für den Fall dar, dass es bereits wieder zu ersten Zinssenkungen seitens der verschiedenen Zentralbanken kommen sollte. So ist es beispielsweise in den USA nach dem Ende der letzten Zinserhöhungszyklen bis auf eine Ausnahme in den Folgemonaten immer zu deutlich höheren Renditen für Aktienanlagen gekommen. Insbesondere in den 12 Monaten nach der letzten Zinserhöhung sind bis auf eine Ausnahme die Renditen zwischen 10 und 30 Prozent angestiegen.

Einzig zum Ende des letzten Jahrtausends brachte das Platzen der Tech-Blase auch in den Folgemonaten tiefere Aktienbewertungen. Dabei ist allerdings festzuhalten, dass die US-Fed in dieser Zeit abwechslungsweise Zinssatzerhöhungen und Zinssatzsenkungen durchführte. In den meisten untersuchten Zeitperioden hat die Phase mit höheren Renditen an den Aktienmärkten sogar zwei Jahre angehalten. Renditen zwischen 30 und 60 Prozent waren die Folge.

Das Ende möglichst früh erkennen

Ähnlich verhält es sich für Investitionen in festverzinsliche Anlagen. Irgendwie erscheint es auch intuitiv nachvollziehbar, dass mit dem Erreichen des Höhepunktes der wichtigsten Finanzmarktvariable für Obligationen – nämlich des Zinses –, die mittel- und langfristig positiven Bestimmungsfaktoren für Obligationenanlagen an Bedeutung gewinnen.

In der Summe lässt sich also festhalten, dass die verschiedenen Finanzmarktaktiva nach Ende des Zinserhöhungszyklus analog zu ihren charakteristischen Merkmalen an Wert zulegen. Übersetzt heisst dies, dass Aktien im Vergleich zu Obligationenanlagen bei höherer Volatilität im Mittel deutlich höhere Renditen erzielen. Für Finanzmarktteilnehmende liegt das Problem allenfalls darin, möglichst früh zu erkennen, wann ein Zinserhöhungszyklus zu Ende geht. Aber auch dies ist in der aktuellen konjunkturellen Situation weitgehend unumstritten.

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