Small- und Mid-Caps: Die Macht der Kleinen schlägt zurück

Die positive Stimmung an den Finanzmärkten hat sich im April noch einmal akzentuiert. Klein- und mittelkapitaliserte Unternehmen kommen in Fahrt.

3. Mai 2019

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Die Kleinen hinterlassen Spuren auf den Finanzmärkten: Small- und Mid-Caps haben im April 2019 deutlich besser abgeschnitten als grosskapitalisierte Titel. (Bild: Daniel Cheung, Unsplash)

In den ersten Wochen des zweiten Quartals 2019 konnten die Aktienmärkte auf breiter Basis noch einmal zum Teil substantielle Kursgewinne erzielen. Auch wenn einzelne Märkte etwas stärker im Fokus der Investoren lagen, ist dennoch festzuhalten, dass keine geographische Region, aber auch kein Sektor eine klare Outperformance erzielen konnte. Viel eher waren die Investoren auf breiter Front bereit, mit ihren Anlagen grössere Risiken einzugehen. Das hat auch damit zu tun, dass sich die Konjunkturindikatoren zuletzt vielerorts vor allem zu den vorsichtigen Prognosen vieler Auguren stabilisieren konnten.

In der Konsequenz sind denn auch die Quartalsergebnisse der verschiedenen Unternehmen besser als prognostiziert ausgefallen. Beinahe noch erfreulicher für die Anleger aber ist die Tatsache, dass praktisch kein einziges Unternehmen für das laufende Geschäftsjahr seine Erwartungen nach unten schrauben musste.

Expansive Geldpolitik stützt

Andererseits haben mit Sicherheit auch die verschiedenen Zentralbanken ihren Beitrag zum erfreulichen Geschehen an den Finanzmärkten beigetragen, in dem sie ein weiteres Mal ihre expansive Grundhaltung bestätigt haben. Wie jedes Jahr brachte dabei die Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank in Washington für eine Vielzahl von Zentralbankern die Möglichkeit, vor grossem Publikum ihre geldpolitische Position zu bekräftigen. Sie taten dies denn auch mit zum Teil markigen Worten.

Besonders explizit war in diesem Zusammenhang Thomas Jordan, der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), der auch von den aktuellen Niveaus weitere Zinssatzsenkungen nicht ausschliessen wollte.

Für die unmittelbare Zukunft bleibt abzuwarten, ob die positiveren Nachrichten zur Konjunktur und seitens der Unternehmen mehr sind als nur ein Strohfeuer. Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass die zusätzlichen Arbeitstage im April aufgrund der späten Ostertage in diesem Jahr das Geschehen etwas positiv verzerrt haben. Im Umkehrschluss würde dies dann bedeuten, dass gerade der Monat Mai im Vergleich zu den Vorjahren etwas schwächer ausfallen könnte.

Small- und Mid-Caps haben Aufholpotenzial

Ein Anlagetrend hat sich in den letzten Tagen aber klar etabliert. Es ist dies die besonders erfreuliche Kursentwicklung vieler klein- und mittelkapitalisierter Unternehmen (Small- und Mid-Caps). Sie konnten einerseits von den grundsätzlich erfreulichen konjunkturellen Entwicklungen profitieren. Zudem hatten viele Small- und Mid-Caps nach den Kursrückschlägen aus den Vormonaten ein grösseres Aufholpotenzial als Titel von grosskapitalisierten Unternehmen. Auch unsere Portfolios konnten im April von einer stärkeren Gewichtung der Small- und Mid-Caps profitieren.

Wie immer in Phasen, in denen die Aktienbörsen auf historischen Höchstständen notieren, weisen wir aber mit Nachdruck auf die Notwendigkeit einer sorgfältigen Diversifikation der Anlagen hin. Gerade bei Small- und Mid-Caps können die Kursschwankungen zum Teil recht heftig ausfallen.

Wir sind aber weiter davon überzeugt, dass diese Unternehmensklasse weltweit besonders dynamisch unterwegs ist. Klein- und mittelkapitalisierte Unternehmen haben nicht nur bei der jüngsten Kurskorrektur über Gebühr gelitten. Sie dürften vor allem auch überdurchschnittlich von einer konjunkturellen Stabilisierung profitieren und besser als Blue Chips, also die Aktien der grosskapitalisierten Unternehmen, abschneiden. Wir raten deshalb Anlegerinnen und Anlegern, bei Aktienengagements besonders Titel von klein- und mittelkapitalisierten Unternehmen zu favorisieren.

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