Realitäts-Check für Small- und Mid-Caps
Nach der mehrjährigen Hausse hat die Börse eine Verschnaufpause eingelegt. Klein- und mittelkapitalisierte Titel haben besonders gelitten, schneiden langfristig aber besser als Blue Chips ab.
2. November 2018
Für die klein- und mittelkapitalisierten Unternehmen der Schweiz brachten die ersten beiden Oktoberwochen deutliche Kursrückschläge. Der entsprechende Börsenindex der Schweizer Börse, der Swiss Performance Index Extra, erlitt dabei den grössten Kursrückgang der letzten Jahre.
Im Vergleich dazu waren die Verluste des Swiss Market Index (SMI), des Index’ mit den zwanzig grössten Unternehmen der Schweiz, verhältnismässig gering. Wie sieht jetzt aber diese Entwicklung in einem mehrjährigen Vergleich aus?
Zunächst ist festzuhalten, dass der SMI Stand Ende Oktober 2018 nur unwesentlich höhere Werte verzeichnet als Mitte 2013. Im Vergleich dazu sind die Aktien der klein- und mittelkapitalisierten Firmen auch nach der jüngsten Kurskorrektur deutlich besser gelaufen. Über die gleiche Zeitperiode hinweg sind sie um rund 85 Prozent angestiegen.
Die richtige Auswahl zählt
Diese gilt nota bene auch unter Einbezug der Dividenden. So sind die Gesamtrenditen der gesammelten SMI-Aktien seit Mitte 2013 um rund 20 Prozent angestiegen, während der vergleichbare Wert für klein- und mittelkapitalisierte Unternehmen wie gesagt bei über 80 Prozent gelegen hat.
Qualitativ vergleichbare Aussagen lassen sich auch für die letzten zwei oder drei Jahre machen. Wir sind deshalb überzeugt, dass auch in den kommenden Jahren mit dem richtigen Selektionsmodell Small- und Mid-Caps besser abschneiden werden als Blue Chips.
Zudem rechnen wir nicht mit einem anhaltenden Bärenmarkt. Dagegen sprechen viele Fundamentaldaten. Zum Beispiel die Arbeitslosigkeit in den USA. Sie hatte im Nachgang zur Finanzmarktkrise im Jahr 2010 mit einer Arbeitslosenrate von rund 10 Prozent den mit Abstand höchsten Wert der jüngsten Jahre erreicht.
Günstiger Makro-Mix für die USA
Seither hat sich die Situation permanent verbessert. Ende Oktober 2018 wurden in der grössten Volkswirtschaft der Welt Arbeitslosenraten von unter 4 Prozent ausgewiesen und der Trend hin zu tieferen Werten bleibt intakt. Vergleichbar tiefe Arbeitslosenraten haben in der Vergangenheit in den USA wiederholt zu einem höheren Lohndruck geführt.
Doch ein abrupter Anstieg ist nicht zu verzeichnen, was insgesamt einen günstigen Mix für die USA und für die Weltwirtschaft ergibt.
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