Politik sorgt für Nervosität
Die Stimmung auf den Finanzmärkten heizt sich auf. Das hat nicht zuletzt mit politischen Unruhen in Europa und den USA zu tun.
11. Juni 2018
Die Volatilität auf den Finanzmärkten ist zum Sommer hin angestiegen. «Das war vor allem auch eine Folge der politischen Situationen in Spanien und Italien», sagt Reto Huenerwadel, Leiter des HBL Asset Managements, im Mark-Update des HBL-WebTV. In Spanien sorgte ein Wechsel im Amt des Regierungschefs – der sozialistische Pedro Sánchez folgt auf den konservativen Mariano Rajoy – für Schlagzeilen und in Italien war es die sich hinauszögernde Regierungsbildung unter dem Ministerpräsidenten Giuseppe Conte.
Insbesondere die Situation in Italien habe Spuren hinterlassen, indem sich die Risikoaufschläge für italienische Staatsanleihen deutlich ausgeweitet hätten (s. Grafik im Video). «Nach dem langem Gezänk und Hin und Her konnte Rom nun aber doch eine neue Regierung bilden, und wir gehen davon aus, dass sich damit die Situation wieder stabilisieren wird», sagt Huenerwadel.
Auch die USA hätten in den vergangenen Wochen vermehrt für Impulse auf den Finanzmärkten gesorgt – und zwar in Form von Tweet-Botschaften des US-Präsidenten Donald Trump. «Nicht, dass damit Neues bekanntgeworden wäre. Nichtsdestotrotz wurde die Situation auf den Finanzmärkten nervöser und hektischer», so Huenerwadel.
Ölpreisanstieg im Fokus
Für die Kursentwicklung auf den Märkten seien aber die politischen Faktoren weniger relevant als die wirtschaftlichen Fundamentaldaten. In dieser Hinsicht sorgten in den letzten Wochen vor allem die steigenden Ölpreise für Gesprächsstoff. «Der Preisanstieg scheint nun bei 80 Dollar pro Barrel anzustehen», so Huenerwadel.
Das habe auch damit zu tun, dass die Lagerbestände in jüngster Zeit deutlich zugenommen hätten und angebotsseitig für eine gewisse Entspannung sorgten. «Der ganz grosse Kursausbruch nach oben ist beim Rohöl vor diesem Hintergrund nicht zu erwarten», sagt Huenerwadel.
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