Markt-Update: Die Politik gibt den Takt vor
Die Finanzmärkte haben ein volatiles drittes Quartal 2018 hinter sich gebracht. Die politische Agenda mit der Brexit-Debatte und US-Wahlen deutet nicht darauf hin, dass sich das bis zum Jahresende ändern dürfte. Aktien bleiben dennoch attraktiv.
5. Oktober 2018
Ein stetes Auf und Ab beschreibt auch zum Ende des dritten Quartals 2018 das Geschehen an den internationalen Finanzmärkten am besten. Dabei lässt sich bereits zum jetzigen Zeitpunkt erahnen, dass sich daran in den letzten Monaten des Jahres 2018 nur wenig ändern dürfte. Die Themen der letzten Monate werden wohl auch in den kommenden Wochen und Monaten für Gesprächsstoff an den Finanzmärkten sorgen. So halten die politischen Debatten zum wiederholten Male die Finanzmärkte im Würgegriff.
Speziell die Brexit-Debatte bedarf dringend einer Klärung. Auch wenn die Zeit bis zum endgültigen Austritt Grossbritanniens Ende März 2019, wie Sand in einer Sanduhr zerrinnt, gibt es bis zum jetzigen Zeitpunkt keine Hinweise einer baldigen Annäherung der Positionen der EU und Grossbritanniens. Im Gegenteil: Viel wahrscheinlicher erscheint ein Szenario, bei dem sich die Regierung von Premierministerin Theresa May auch in den nächsten Monaten in den Irrungen und Wirrungen der englischen Politik aufreibt.
Auch wenn sich die britische Regierung seit Beginn der Verhandlungen eine flexiblere Position der EU gewünscht hätte, ist Europa so geeint, wie dies nur selten der Fall war. Der Verhandlungsspielraum Europas ist eng begrenzt und nicht deckungsgleich mit den Forderungen der britischen Regierung.
Der amerikanische Präsident Trump seinerseits steht vor spannenden Wochen. Die für November angesetzten «Mid-Term» Wahlen sorgen für neue Impulse. Präsident Trump ist nach rund der Hälfte seiner ersten Amtszeit gemäss den Umfragen von Gallup der unbeliebteste Präsident der Neuzeit. Dies obwohl die republikanischen Wähler auch weiter klar hinter Herr Trump stehen. In Kombination aber mit grundsätzlich positiven konjunkturellen Vorgaben mit tiefen Arbeitslosenraten verspricht ein solches Szenario einen spannenden Wahlkampf.
Als Folge ist kurzfristig eher weniger mit einschneidenden Massnahmen seitens der Regierung Trump zu rechnen. Dies gilt vor allem für den eskalierenden Handelskrieg der USA mit China. Demgegenüber bleibt – wie bereits angetönt – die konjunkturelle Situation der Weltwirtschaft bemerkenswert stabil. Die Unternehmen können ihren Gewinnerwartungen entsprechen und übertreffen diese sogar vereinzelt.
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