Halbjahresbilanz: Börse vollzieht einen Taucher
Die Finanzmärkte standen im ersten Halbjahr 2018 im Zeichen der zunehmenden politischen Spannungen rund um den Globus. Vor allem der Zollkonflikt zwischen den USA und China liess die Volatilität an den Börsen in die Höhe steigen und die Kurse sinken – auch in der Schweiz.
6. Juli 2018
Zur Jahresmitte stellen wir fest, dass das Jahr 2018 bisher nur bedingt die Erwartungen vieler Marktbeobachter erfüllen konnte. Obwohl sich die Wirtschaft weltweit und besonders in der Schweiz weiter sehr erfreulich entwickelt, ist es an den Finanzmärkten wiederholt zu grösseren Korrekturen gekommen.
So hat beispielsweise der Swiss Market Index (SMI) der 20 grössten Unternehmen der Schweiz in den ersten sechs Monaten des Jahres 2018 rund 9 % an Wert eingebüsst. Auch unter der Berücksichtigung der Dividendenzahlungen sind es immer noch 6 %. Erschwerend kommt für viele Anleger hinzu, dass es gleichzeitig bei den Obligationen ebenfalls zu grösseren Kurskorrekturen gekommen ist.
Es sind in erster Linie zwei Gründe, die für diese Entwicklung verantwortlich gemacht werden: Einerseits hat die Politik wiederholt den Finanzmärkten in die Suppe gespuckt. Viele der politischen Diskussionen sind weder besonders neu noch besonders inspirierend. Besonders erwähnenswert sind dabei die Diskussionen rund um die Regierungsbildung in Italien, respektive die Regierungskoalition in Deutschland und natürlich die wiederholten Tweets des US-Präsidenten Trump sowie dessen Position beziehungsweise Erwartungshaltung in Sachen Welthandel.
In dem Ausmass, in dem die Regierung Trump schwächelnde Industrien (Stahl, Automobil, etc.) handelstechnisch unterstützen will und in der Folge bereit ist, das ganze Handelssystem in Frage zu stellen, leiden gerade die grossen Unternehmen unter dieser Entwicklung. Auf Worte folgten hier in den letzten Wochen und Monaten erste Taten. Das Bild einzelner Volkswirtschaften gleicht dabei Mitte 2018 demjenigen, das sie an der Fussball-WM abgeben. Während sich Italien gar nicht erst qualifizieren konnte, ist Deutschland bereits nach der Vorrunde ausgeschieden und auch die USA stehen dieser Tage im Abseits.
Für die Finanzmärkte beinahe von grösserer Bedeutung ist andererseits die geldpolitische Entwicklung. Während beispielsweise die Zentralbank in den USA die Zinsen weiter erhöht, wird es auch in Europa immer augenfälliger, dass die EZB in den nächsten Monaten auf eine weniger expansive Geldpolitik einschwenken wird.
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