Anlegen im Jahr des Hasen: Bringt die Wiedereröffnung Chinas die grosse Veränderung?
Chinas Abkehr von der staatlich verordneten Null-Covid-Politik nährt Hoffnungen, dass 2023 für Anlegerinnen und Anleger ein Jahr der grossen Veränderung werden könnte.
4. Januar 2023
Wie jedes Jahr bietet der Jahreswechsel eine gute Gelegenheit, nicht nur die vergangenen zwölf Monate Revue passieren zu lassen, sondern sich vor allem auch Gedanken über das kommende Jahr zu machen. Dabei beurteilen wir den konjunkturellen Ausblick für 2023 eher positiv und erwarten, dass für die Weltwirtschaft viele Sorgen der letzten Monate etwas an Bedeutung verlieren dürften.
Es deutet vieles darauf hin, dass die internationalen Finanzmärkte in den vergangenen zwölf Monaten einen guten Teil des Zinsanstiegs in Form der effektiv realisierten Zinsanpassungen sowie der geänderten Zinserwartungen vollzogen haben.
China öffnet sich wieder
Gegenwärtig mehren sich zudem die Anzeichen, dass es in den nächsten Monaten auch aus China wieder vermehrt zu positiveren Meldungen aus wirtschaftlicher Sicht kommen könnte. Klar ist, dass das Reich der Mitte in den letzten beiden Jahren in der Summe mit negativen Nachrichten überrascht hat. Passend zum chinesischen Horoskop besteht aber die Hoffnung, dass das nun anstehende Jahr des Hasen ein Jahr mit grossen Veränderungen wird. Die Erwartung ist, dass die anstehenden Neuerungen vor allem auch Verbesserungen für die Wirtschaft darstellen.
Im Fokus steht dabei nicht ganz überraschend die Corona-Situation in China. Nach beinahe drei Jahren mit rigorosen staatlichen Massnahmen zur Bekämpfung des Corona-Virus im Rahmen der Null-Covid-Politik wurde diese Gangart zuletzt vermehrt in Frage gestellt und in der Konsequenz von der chinesischen Regierung aufgeweicht. Nach einer Reihe von Lockerungsmassnahmen gilt es für die Märkte nun abzuwägen, ob sich die mit diesem Entschluss verbundenen Nachrichten langfristig positiv oder negativ auswirken.
Folgen unterschiedlich beurteilt
Positiv sind dabei mit Sicherheit die mit der Wiedereröffnung verbundenen internationalen Investitionen ins Reich der Mitte. Als mehrheitlich negativ könnten sich in der kurzen Frist aber auch die zuletzt wieder deutlich angestiegenen Corona-Fallzahlen auswirken, welche zu Unsicherheiten vor allem seitens der privaten Konsumentinnen und Konsumenten führen.
Skeptiker weisen aber auch daraufhin, dass es handfeste Gründe gibt, wieso die in den letzten Jahren von der chinesischen Führung getroffenen Massnahmen das Wachstum der chinesischen Volkswirtschaft auch langfristig negativ beeinflussen dürften. So wird beispielsweise darauf verwiesen, dass die über Jahrzehnte verfolgte Ein-Kind-Politik die Demographie der chinesischen Bevölkerung und damit den Arbeitsmarkt nachhaltig negativ prägt. Eine Entwicklung, die langfristig wohl durch höhere wirtschaftliche Produktivität kompensiert werden kann.
Schnell und wachsam reagieren
Gerade hier ist es aber in den Augen von internationalen Beobachtern in den letzten Monaten zu negativen Entwicklungen gekommen. Internationale Investoren waren zuletzt weniger bereit, Investitionen im Reich der Mitte zu tätigen. Neben der vermehrten politischen Einflussnahme in die wirtschaftliche Entwicklung, insbesondere der Aktivitäten chinesischer Tech-Unternehmen, hat auch die Null-Covid-Politik mit ihren temporären Schliessungen von Unternehmungen und ganzen Regionen dazu geführt, dass internationale Geldgeber und Unternehmen Investitionen in China deutlich kritischer gegenüberstehen als noch vor wenigen Jahren.
Aus der Sicht der Finanzmarktakteure macht es in diesem Umfeld bestimmt Sinn, China-Anlagen besonders aktiv zu begleiten. Um noch einmal die Analogie des Hasen zu verwenden: Steht doch gerade der Hase seit der Antike für Geschwindigkeit und Wachsamkeit. Dies sind sicher Eigenschaften, die Anleger auch in den kommenden Monaten helfen, sich an den internationalen Finanzmärkten mit Erfolg zu bewegen.
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